Mürbteig:
225 Gramm Mehl, glatt
1 Prise Salz
110 Gramm kalte Butter, gewürfelt
2 Esslöffel Kristallzucker
1 Eigelb
Lemon Curd:
100 Gramm Zucker
7 Esslöffel Maisstärke (zB Maizena)
4 große Bio-Zitronen (Schale unbehandelt!)
6 Eigelbe
100 Gramm Butter, geschmolzen
Meringue
6 Eiweiße
300 Gramm Kristallzucker
Zubereitung:
Mürbteig - Pie Crust (Zubereitungslevel: Easy Peasy):
1.) Mehl und Salz in eine Schüssel sieben. Danach die Butterwürfel mit den Händen in das Mehl "einarbeiten", bis eine bröselige Konsistenz entsteht und die gesamte Butter gleichmäßig im Mehl verteilt ist.
2.) Zucker, Eigelb und einen Spritzer Wasser dazugeben und rasch zu einem festen Teig verarbeiten. In Frischhaltefolie wickeln und ab in den Kühlschrank, während der Curd zubereitet wird.
Lemon Curd (Zubereitungslevel: küchenkampferprobte/r Backritter/in)
1.) Die Zitronen gut und heiß waschen, ganz schälen (das Weiße nicht mitschälen = bitter) und den Saft auspressen.
2.) Aus dem Zucker, der Stärke und etwas Wasser eine grobe Paste rühren.
3.) 50 Milliliter Wasser samt der Zitronenschale in einem Topf aufkochen und in die Stärke-Zucker-Paste rühren.
4.) Zum Schluss die Butter, die Eigelbe und den Zitronensaft gut einrühren.
5.) Die ganze Mischung kommt zurück in den Topf und wird am Herd über geringer Hitze (eventuell mittlere Hitze bei Bedarf) so lange, ohne Unterbrechung, gerührt bis eine dickcremige Masse, der Lemon Curd, entsteht. ACHTUNG: Wenn ihr die Masse zu hoch erhitzt, habt ihr Eierspeise - also "Obacht"! ;-)
6.) Gebt den Lemon Curd in eine große Schüssel zum abkühlen und versucht nicht zu naschen, er ist heiß!
Während der Curd auskühlt könnt ihr die Pie Crust vorbereiten:
1.) Holt den Teig aus dem Kühlschrank, knetet ihn kurz durch und walkt ihn auf einer bemehlten Arbeitsfläche aus.
2.) Legt den Teig über eure Pie/Obstkuchen-Form und drückt ihn gut in alle Ecken der Form - der überschüssige Teig, der über den Rand der Form steht, kann abgeschnitten werden.
3.) Bake like a pro: Blindbacken: Heizt den Ofen auf 150°C vor. Jetzt braucht ihr eine größere Menge getrocknete Hülsenfrüchte. Ich nehme eine alte Packung Reis, die ich immer in einem großen Gurkenglas aufbewahre - funktioniert genauso. Auf eure fertig ausgekleidete Pie-Form kommt ein Blatt Backpapier und darauf kommen dann der Reis oder die Hülsenfrüchte. Das verhindert, dass der Teig beim Blindbacken zusammenrutscht, das heißt die Form verliert und vor allem die Ränder eurer Mürbteig-Kuchenschüssel wegrutschen. Außerdem ist die Pie-Crust vor dem Füllen schon vorgebacken und knusprig. Check it?!
Zu guter Letzt - während die Mürbteigschale bäckt - macht den Meringue:
1.) Die Eiweiße mit einer Prise Salz halbsteif schlagen. Nach und nach den Zucker zugeben während ihr weitermixt. So entsteht eine cremig glänzende Meringue-Masse (ja, das ist das leckere Zeug in der Schaumrolle bzw. die Basis für die Windringe, die ihr im Winter vom Weihnachtsbaum nascht).
Zeit zum Fertigstellen:
1.) Den ausgekühlten Curd in die Pie Crust füllen und glatt streichen. Den Meringue gebt ihr in einen Spritzsack und dressiert ein nettes Muster auf den Pie, wenn ihr Streber/innen seid. Ansonsten nehmt einen Löffel und streicht den Meringue gleichmäßig auf den Pie.
2.) Bei 150 °C wird der fertige Pie dann noch 35 - 45 Minuten gebacken, bis der Meringue außen knusprig und innen weich ist.
3.) Auskühlen lassen, Küche vom gröbsten Dreck befreien und dabei an ein Stück zitronigen Himmel denken ;-)
Die Story zum Lemon Curd Meringue Pie:
Wieder ein englisches Rezept. Jaja, .... ;-) Aber zu meiner Verteidigung: Seit Ewigkeiten denke ich an diesen cremigen, aufwändigen und traumhaft schmeckenden Brotaufstrich namens Lemon Curd.
Der Plan, Lemon Curd, selbst zu machen stand schon lange fest.
Die Idee hat sich nur quasi verselbstständigt als ich erfahren hab, dass Lemon Curd traditioneller Weise in Form eines Lemon Curd Merinuge Pies daherkommt.
Also hab ich nach einem passenden Rezept für diese aufwändige National-Süßspeise der Briten gesucht und bin wieder mal auf der BBC-Food-Homepage fündig geworden.
Ich kann euch diesen Aufwand nur wärmstens empfehlen. Der Pie hat einen ganz besonderen, fein zitronigen Geschmack und passt daher auch wunderpar(!) in den Frühling/Frühsommer.
Die Mürbteigschale des Pies sowie den Meringue-Eischnee schafft man wirklich leicht (ok, den Meringue vielleicht nicht zu lange aufschlagen und nicht zu heiß anbacken).
Der Lemon Curd selbst kann euch schon vor eine mittlere Herausforderung stellen.
Allein schon das Vorbereiten der Zutaten (Zitronen abreiben und auspressen) dauert eine Weile.
Da mir der Aufwand sehr groß erschien (was auch stimmt, und sich lohnt - was ich nicht müde werde zu betonen) hab ich bei diesem Rezept einfach die Menge des Lemon Curds verdoppelt! Macht jetzt auch nicht mehr so viel Mehraufwand - dafür habt ihr dann noch Curd für ein oder zwei Marmeladegläser im Kühlschank. Kalt gestellt hält sich der Curd (weil Ei und Butter enthalten) so cirka eine Woche im Kühlschrank.
Wenn ihr euch bei der Herstellung penibel genau an das Rezept haltet, welches ich oben angeführt hab, sollte es keine Probleme geben (bis zu dem Zeitpunkt, an dem ihr die fertige und noch flüssige Lemon Curd Masse in den Topf gießt und auf den Herd stellt). Hier hatte auch ich kurz Bedenken und musste meine britischen "Consultants" (Danke Kathryn und Oliver, an dieser Stelle) anrufen :-)
Fakt ist: Es dauert ganz schön lange (bei mir warens zwischen 15 und 20 Minuten) bis der Curd beginnt, einzudicken. Also bitte erst bei niedriger Hitze rühren und rühren und rühren. Erst wenn sich gar nichts tut, die Hitze vorsichtig steigern. Der Aufwand ist zu groß und die Zutaten zu teuer um Zitroneneierspeis zu machen ;-)
Jedenfalls hab ich die Hälfte des Curds für diesen traumhaften Pie verwendet.
Die andere Hälfte (der Teil davon, der nicht per Löffel direkt verschlungen wurde) hab ich als Brotaufstrich auf Weißgebäck und in Buttercreme gemixt als Cup Cake Topping verwendet. Es gibt unendlich viele Möglichkeiten, den Lemon Curd zu verwenden - und eine ist leckerer als die andere!
Sollte sich jemand von euch drüber trauen den Lemon Curd zu kochen oder gar den ganzen Pie nachzubacken wäre ich sehr an euren Erfahrungsberichten interessiert!
Ich könnte mir den Pie auch mit Rharbarbarmarmelade statt dem Curd vorstellen - mit Meringuehaube... mmhhhh!
Ich danke euch wie immer für euer Interesse an meinen kulinarischen Ergüssen!
Liebe Grüße und eine gute Woche,
Steff (bäckt!)
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